Ein paar Worte und Gedanken zum Thema Tauchen, Equipment und so
Wie geht man in Österreich als Ganzjahrestaucher ins Wasser?
Am besten warm angezogen ...
Anzug
Bis 2010 war ich ganzjährig mit einem 7 mm Camaro halbtrocken mit angesetzter Kopfhaube
unterwegs. Im Winter dazu noch eine 7 mm Eisweste, passt.
Was sich noch sehr bewährt hat ist eine zusätzliche Kopfhaube mit angesetztem Kragen unter der "fixen"
Haube. Das hat gleich mehrfachen Nutzen. Eine zusätzliche Isolation am Kopf, dazu durch den Kragen
auch einen wärmeren Nackenbereich und außerdem dichtet der Kragen zusätzlich an der kritischen Stelle
im Halsbereich, wo bei der Camaro "Open Hood" Haube mitunter doch Wasser eintritt. Das bedeutet einen warmen
Kopf und verminderte Wasserzirkulation im Anzug.
Für die Füsse gibt noch ein paar Neoprensocken in den Füsslingen, so war es auch im Winter auszuhalten.
Das einzige wo ich echt einen Nachteil gegenüber den Trockentauchern hatte, war der Apres-Dive. Wenn diese
lässig im Unterzieher herumstanden, musste ich bei jeder Witterung (meist am Parkplatz) aus der feuchten Schale (bibber).
Mittlerweile habe ich mir einen Membrantrocki von Northern Divers plus einen 400 Unterzieher zugelegt,
jetzt bleibt das Wasser draussen, dafür kommt man mitunter ins Schwitzen.
Für tropische Gewässer habe ich noch einen 3 mm Camaro, leider kommt der momentan nicht allzusehr
zum Einsatz.
Regler
Meine erste eigene Garnitur war ein Scubapro MK20 mit S550 und R380. Der S550 ist wunderbar klein und
hat einen geringen Einatemwiderstand, also ein angenehm zu tragendes Ding. Leider ist mir diese
Kombination zweimal eingefroren, trotzt T.I.S Eisschutz von Scubapro. Durch den geringen Ansprechwiderstand und die
Downstream Technologie neigt die zweite Stufe auch gerne zum Blubbern wenn man Gesicht nach unten unterwegs ist.
Möglicherweise ist das nicht die Regel bei diesem Modell, hier könnte auch ein schlecht durchgeführtes
Service (im Fachhandel...) der Auslöser gewesen sein.
Obwohl der Regler bei einem anderen
Fachhändler neu aufgebaut wurde, hat er es bis jetzt aber nicht mehr als zum Zweitregler fürs Warmwasser geschafft,
was bedeutet, er ist momentan nicht wieder zum Einsatz gekommen, mangels warmen Wasser in Österreich.
Inzwischen bin ich mit zwei Apeks ATX 40 unterwegs. Die zweite Stufe ist zwar größer als der S550 und man muss auch ein weniger kräftiger ziehen,
aber er hat mich noch nie entäuscht und liefert immer zuverlässig Luft. Einziger Wehrmutstropfen, das
Service für Apeks Regler ist nicht gerade das billigste. Zwei Regler sollten im kalten Wasser eigentlich Pflicht sein,
das kann ich aus eigener Erfahrung nur bestätigen.
Computer
Die Tauchindustrie überschüttet uns jedes Jahr mit immer neueren Gadgets und Spielzeugen, will man da folgen
bräuchte man einen Geldsch..., sorry wollte sagen einen reichen Onkel.
Über das Thema Computer könnte man wahrscheinlich ewig philosophieren, braucht man, braucht man nicht,
luftintegriert, Deko, bla bla ..
Ich bin seit Jahren mit einen Aladin Air unterweg. Sieht ein bißchen wie 60er Jahre Design aus und
kann optisch nicht mit den aktuellen hübschen Modellen sämtlicher Hersteller mithalten. Braucht er aber auch
nicht. Der Aladin ist robust, hat ein erprobtes Rechenmodell, ist einfach von der Bedienung und ich
habe noch nie von einem abgesoffenem Aladin gehört. Einziges Manko, dass ich ihm anlaste ist das
bekannte Problem mit der Schlauchintegration. Einmal ist mir der Hochdruckverschluß gegangen, am Boot im roten
Meer. Gott sei Dank konnte ich mir ein Reglerset vom Guide schnorren. Ein anderes Mal ist der Schlauch
selbst an der Manschette zur ersten Stufe undicht geworden.
Ansonsten war er immer ein zuverlässiger Begleiter, die Batterie hält schon seit mehreren Jahren und
durch die Schlauchintegration lässt man ihn auch nicht so leicht liegen.
Als Backup verwende ich einen Suunto Gekko als Armgerät. Ehrlich gesagt verwende ich ihn als erste Quelle
der Information, da sich das Armgerät bequemer ablesen lässt als immer den luftintegrierten am Retraktor
ranzuziehen. Außerdem ist der Gekko nitrox fähig, im Gegensatz zum Aladin. Und günstig war er auch, nachdem der
Zoop angekündigt wurde.
Jacket
Fürs das Jacket gilt ähnliches wie für den Computer, es sind permanent Neuerungen am Markt, wer
kann da noch mithalten.
Mein Seaquest Pro QD tut schon seit Jahren zuverlässig seinen Dienst. Es hat vielleicht nicht
gerade das kleinste Packmaß, bietet aber Bleiintegration und ist bequem zu tragen. Was braucht man mehr?
Weight & Trim Blei Harness
Mit dem Halbtrockenen hat das Blei im Jacket gereicht, mit dem Trocki braucht es doch etwas mehr. Das alles ins
Jacket zu stopfen war dann doch etwas zu viel und am Bleigurt zu unbequem. Mit dem Weight & Trim Classic von DUI kann man das Blei
schön verpacken und angenehm tragen. Das Teil ist zwar nicht gerade billig, sollte aber eine Anschaffung fürs
Leben sein.
Flossen
In jungen Jahren mit Cressi Space Frog unterwegs, danach wegen Knieproblemen mit etwas weicheren Quattro vom Mares.
Mit dem Trocki und den enormen Stiefeln daran musste ich auf Schuhgröße XL wechseln und wieder neue Flossen besorgen.
Die schweren Jetfin, die es dann geworden sind, erscheinen auf den ersten Blick zwar etwas klobig sind aber ganz
wunderbar zum Tauchen.
Maske
Ich bin 10 Jahre mit einer Mares ESA 6-Glas Maske zufrieden unterwegs gewesen bis sich die furchtbare
Diagnose "Altersichtigkeit" bei mir eingestellt hat. Das bedeutet meine Arme sind zu kurz um den
Computer scharf abzulesen. Durch die Bauform der 6-Glas Maske war es unmöglich einfache Sehbehelfe
für das Ablesen einzukleben. Nun habe ich eine konventionelle 2-Glas Maske von Cressi mit 30 Euro
Nahlinsen und kann die kleinsten Ziffern am Computer wieder bequem ablesen.
Wichtig bei diesen Nahlinsen ist, sie im unteren Bereich der Maske zu montieren, außerhalb des Hauptsichfeldes.
Zum Ablesen einfach den Blick senken, perfekt. Daurch vermeidet man Irritationen beim normalen Sehen, was bei
manchen schon zu Kopfschmerzen und Übelkeit geführt hat. Diese Methode bietet sich allerdings nur dann an, wenn man zu kurze Arme
hat. Bei echten Fehlsichtigkeiten kommt man wohl über echte optische Gläser vom Fachmann nicht herum.
Flasche
Als großer Luftschlürfer bin ich mit einer Mono 15 (mit Doppelabgang) unterwegs. Die 10er im Club
waren mir irgendwie zu klein. Die 15er gibt etwas mehr Reserve und beruhigt das Gemüt. Leider wiegt eine
volle Stahl 15er doch satte 24 kg.
Als Hauptlampe hat sich nun eine Tillytec MPL 1500/30010 eingestellt. Mit nominal 1500 lm, 30000lx, oder laut
Hersteller 85W Halogenentsprechung sollte sie die österreichischen Tauchgewässer doch etwas erhellen.
Mal sehen, ob diese Angaben der Realität entsprechen und wie sie sich in der Praxis bewährt. (Anmerkung: Inzwischen hat
sich die Tilly auch in trüben Gewässern bestens bewährt, unsere Fotografen mögen sie allerdings nicht, da der 10° Spot beim
Filmen und Fotografieren das Motiv nur teilweise ausleuchtet und das eben nicht gut aussieht. Ich mag sie.)
Da unsere Vereinslampen meist verborgt oder leer sind, habe ich früher eine Nova Light 230 oft auch als Hauptlampe
verwendet. Die 230 Lumen aus dem LED Kopf helfen wenn es nicht zu trüb ist (selten in Österreich), wenn man etwas betrachten
will, muß man allerdings schon näher ran.