Eine Südseeinsel, Palmen, Strand und eine reizende Begleitung, was braucht man mehr. Der Weg
dahin ist allerdings weit.
Nach 14 Stunden Flug nicht mehr ganz taufrisch plus Transfer mit einem mauritianischen Taxi auf
den kurvigen und hügeligen Strassen Mauritius waren wir endgültig reif für die Insel.
Im "Les Pavillons" am Südwest Zipfel Mauritius, direkt unter dem mächtigen Felsen von
Le Morne wurden wir allerdings ausreichend entschädigt.
Der Strand war so weiss wie im Prospekt, das Wasser kristallklar und warm. Freundliche Menschen
und gutes Essen runden die Sache noch ab.
Neben Strand und Palmen bietet Mauritius aber noch mehr, interessante Landschaften,
pulsierendes Leben in Port Luis, Colored Earth, Pampelmousse mit seinem botanischen Garten,
jeder findet hier etwas für sich. Gefährlich sind die vielen Factory Outlets und die
Diamantmanufakturen. Am besten die Kreditkarte zu Hause lassen, die Versuchungen sind da gar
vielfältig.
Tauchen
Im Laufe des Jahres war ich vorher zweimal am Roten Meer und das erste das mir hier aufgefallen ist, war
der frappante Farbunterschied der Tier und Pflanzenwelt. Am Roten Meer dominieren die roten Farben
(nomen est omen) hier war alles eher blau. Das dürfte wahrscheinlich aber eher subjektiv sein und
darauf zurückzuführen sein dass alle Tauchgänge ausnahmslos Freiwasserabstiege auf
unter 20 Meter waren, da fehlt eben schon ein bißchen Rotanteil. Im Roten Meer taucht man eben doch
öfter am Riff ab, wo es von Leben aller Art wuselt und die Farbe Rot eben noch dominiert.
Trotz fehlendem Rot habe ich hier ein paar nette Tauchgänge erlebt, am meisten hat mich der Dive am
"Rempart de Serpent" (Abhang der Schlangen??, Serpent Rampart) beeindruckt.
Nach einem Abstieg im Blauwasser endet man auf einer eher öden Sandfläche mit
spärlichen Bewuchs. Nach wenigen Flossenschlägen taucht aus der Wüste plötzlich eine Ansammlung von Felsen auf. Eigentlich nichts
Aufregendes. Dort angekommen habe ich aber die grösste Ansammlung von Lionfish, Steinfischen und
gelben Muränen auf einem Ort gesehen, die mir je untergekommen ist. Die Lionfish standen in mehreren
Gruppen von bis zu einem Dutzend Exemplaren gelassen im Freiwasser zwischen den Felsblöcken und waren
von dem Rudel Neoprenträger nicht aus der Ruhe zu bringen. Mit weitgespreizten Flossenstrahlen trieben
sie vorbei und ignorierten uns, sich ihrer Unantastbarkeit bewusst. An den Blöcken lehnten die Steinfische
ebenfalls zu Hauf wie ich es vorher noch nie gesehen habe. Jeder wollte seinem Buddy natürlich
"seine" Fische zeigen, man wusste gar nicht mehr wohin man den Blick wenden sollte. Die Legion der fetten
Muränen in den Hohlräumen der Felsen waren eigentlich nur mehr die Draufgabe.
Der Haufen Felsblöcke in der Sandöde hatte sich als eine echte Insel des Lebens entpuppt.
Das Leben dort war zwar gefährlich und nicht so bunt, aber auf jeden Fall beeindruckend.
Sonstige Spots: Pass St. Jaques Le Morne, wo man meistens Haie trifft, ein chinesisches
Fischtrawler Wrack mit unaussprechlichen Namen , Cliff bei Flic en Flac, ..
Segeln (Funsport?)
Neben dem Tauchen habe ich mich auch am Segeln versucht. Schnittige Laser zur freien Verwendung
durch die Hotelgäste warteten auf ein kleines Segelabenteuer. Wenn man zu Hause nur auf
schweren Übungsjollen auf der alten Donau gesegelt ist, hat man einen Heidenspass mit dem leichten
Laser, oder sollte ich sagen der Laser hat seine Hetz mit dem Steuermann?
An der Südwestecke von Mauritius unter dem Le Morne wechselt der Wind ziemlich oft und ziemlich
heftig. Das hat mir die Möglichkeit gegeben , mehrmals das Aufrichten eines gekenterten Lasers
im freien Wasser zu üben, war sehr witzig. Beim letzten Kentern im eher flachen Wasser bin ich
auch noch eine abgebrochene Koralle getreten, eigentlich nicht schlimm, nur ein kleiner Schnitt. Nach dem ich allerdings schon
2 Wochen wieder zu Hause und die Wunde immer noch nicht geschlossen war, habe ich mit Pinzette und
Ächzen und Stöhnen ein Stück Koralle entfernt, welches partout nicht raus wollte.
Fast schon ein Fall von Korallenschmuggel.