Tipps für Taucher

Sammlung nützlicher(?) Informationen, was mir ebenso unterkommt. Vielleicht ist Folgendes ja für manche nützlich.

Halbtrocken durch den Winter

Vor meiner Trockikarriere bin ich jahrelang auch halbtrocken durch den Winter gekommen, wenn man ein paar Sachen beherzigt, geht das ganz gut auch bei tiefen Temperaturen. Wichtig ist vor allem, den Wasseraustausch so gering wie möglich zu halten. Nass wird es zwar immer, aber wenn schon kaltes Wasser reinkommt, soll es gefälligst drinnen bleiben und sich aufwärmen.

Arme und Beine

Mein Camaro (und viele andere) haben an den Arm- und Beinabschlüssen dicke Neoprenmanschetten unter dem eigentlichen Anzug.Es bringt eine Menge, wenn man diese umschlägt.

Bei den Beinen mit Neoprensocken hineinschlüpfen und die Manschetten nach innen umschlagen. Dann den Füßling drüber und zum Schluß über den Füßling noch den Beinabschuß zuzippen. So bekommt man einen dreifach überlappten Übergang, der den Wasseraustausch nahezu gegen Null bringt. Genauso geht man auch bei den Armen vor: Manschette umschlagen, Handschuh drüber, Ärmel zuzippen, fertig.

Kopf

Unser Kopf ist naturgemäß sehr empfindlich. Hier empfiehlt sich eine zweite Haube. Ich habe unter meiner angesetzten 7 mm Haube noch eine zusätzliche 5 mm Haube mit Kragen getragen. Die 12 mm isolieren ganz schön und der Kragen hält auch noch die empfindliche Nacken- und Schulterpartie warm. Zusätzlich dichtet der Kragen auch noch den Rumpfbereich gegen den Kopf und verringert den Wasserdurchsatz.

Rumpf

Über meinen 7 mm Anzug habe ich eine Eisweste getragen, zusätzliche Isolation plus verringerter Wasserdurchsatz.

Passform

Gilt eigentlich für jeden Anzugtyp, aber die Passform ist bei kaltem Wasser entscheidend für ein komfortables Tauchgefühl. Je besser das Ding sitzt, desto weniger Wasser zirkuliert. Als ich in meinen halbtrockenen "hineingewachsen" bin, hat sich das Kaltwassererlebnis wesentlich gebessert.

So habe ich gute 30 Minuten im Eiswasser ausgehalten und beim Ausziehen ist mir die warme Brühe in den Füßlingen gestanden. Ziemlich frisch war es trotzdem und es ist natürlich nicht mit dem Feeling beim Tauchen mit einem Trockentauchanzug zu vergleichen. Also, wenn es kalt wird, den Tauchgang beenden. Sobald das Zittern beginnt, ist es fast schon zu spät. Machogehabe bringt da nichts, Mutter Natur ist da unerbittlich.

Wieso ist die Sicht so schlecht ?

Der Grund liegt mitunter in den jahreszeitlichen Änderungen im Temperaturgefüge des Wassers. Wasser hat ja bekanntlich die seltsame Eigenschaft, bei 4°C die größte Dichte zu haben, sprich am schwersten zu sein. Das sorgt nicht nur dafür, dass das Wasser von oben zufriert, sondern beschert uns auch die Schichtungen im Wasser, die sich durch die Sprungschichten bemerkbar machen.

Im Sommer haben wir es oben warm, mit den verschiedenen stabilen Temperaturschichten und wenn es tief genug ist unten die 4°C. Man spricht von der sogenannten Sommerstagnation.

Im Herbst kühlt das Wasser oben ab und sinkt ab, die Schichten vermischen sich, dann haben wir die Herbstvollzirkulation.

Im Winter kommt es dann zur Ruhe und wir haben es oben kalt und gefroren, darunter ist das 4°C "warme" Wasser. Das ist nun die Winterstagnation.

Im Frühling wird es nun wieder wärmer und das Wasser schichtet sich aufs Neue um, die Frühlingsvollzirkulation beginnt.

Wenn das Wasser also im Frühling und Herbst mal ein paar Tage oder Wochen trübe ist, liegt es meist an der Zirkulation. Da kann man noch so lange vorher schönes Wetter haben, die Sicht ist trotzdem mies.

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